Heilsames Schreiben

Das, was für mich das Schreiben ist, ist für andere das Malen, Tanzen oder Musizieren. Für mich ist es der Ausgleich im Alltag. Ich schreibe mich frei. Die Seele spricht zu mir und ich schreibe es auf. Oft gerate ich dabei in einen Flow. Es fließt einfach und während ich schreibe, entspanne ich mich. Schreiben ist für mich Therapie. Die Methode für mich, um meine täglichen Eindrücke zu verarbeiten.

Vor kurzem las ich im Reblog von Julia Hate Meditating? Me too... über die Schreib-Meditation. Als ich die Zeilen las, dachte ich: mir geht es ähnlich. Das meditative Nichtstun ist nicht so mein Ding. Obgleich ich langsam einen Zugang dazu finde. (Mehr dazu mal in einem anderen Artikel)

Schreiben ist für mich heilsam und es bringt mir die Entspannung im Alltag. Ich kann dabei meine Seele baumeln lassen. Mehr noch. Mich freireden. Denn schriftlich gelingt mir das meistens besser als mündlich.

Vor etwas über einem Jahr stieß ich mal auf den Begriff Seelenschreiben von Clemes Kuby. Dazu habe ich die folgenden Gedanken aufgeschrieben.

Was ist Seelenschreiben für mich? Ich lasse die Seele schreiben. Anders ausgedrückt: Ich schreibe meine Gedanken und Gefühle auf. All das, was mir auf dem Herzen liegt und sonst nicht ausgesprochen wird. Es gibt dazu Seminare, Treffen, Anleitungen, aber im Grunde kann das jeder für sich allein machen. Einfach aufschreiben, was bewegt. Sinn und Zweck dieser Übung ist, dass man einen Zugang zur Seele schafft, ihr freien Lauf lässt ohne sie zu hinterfragen oder zu kritisieren. Nichts ist falsch oder unangebracht. Gefühlsausbrüche, die sonst im Alltag eher als unangemessen bewertet werden, sind ausdrücklich erwünscht. Das ist für mich auch Schreibmeditation. Allerdings schaffe ich mir nicht wie bei Kubys Seelenschreiben eine neue mich glücklich machende Wirklichkeit (ich habe dabei das Gefühl nicht ehrlich zu mir selbst zu sein), sondern ich bleibe bei dem real Erlebten und Gefühlten, denn das ist für mich die einzige Wahrheit. Für mich geht es nicht darum Heilung (aus einer krankmachenden Vergangenheit) zu erfahren, sondern meine Gefühle mit anderen zu teilen -im Jetzt- und zu merken, dass ich nicht allein bin mit meinem Denken und Fühlen und mich mit anderen auszutauschen. Deshalb blogge ich auch.

Ich verstehe aber den Ansatz der glücklich machenden Wirklichkeit. Nur, das Umschreiben der bereits erlebten Vergangenheit funktioniert bei mir nicht. Vielmehr schreibe ich das auf, was mich momentan berührt, bewegt und beschäftigt. Manchmal bedeutet das auch, dass sich die Vergangenheit mit der Gegenwart relativiert.

Heilsames Schreiben heißt es für mich deshalb, weil ich in dem Moment, in dem ich schreibe, etwas für mich mache. Ich bin gut zu mir. Das hat auch sehr viel mit Achtsamkeit und Selbstliebe zu tun. Ich höre mir selbst zu.

Beim Schreiben finde ich meinen Seelenfrieden.

Probier es einfach mal aus. Schreibe auf, was dich bewegt, male ein Bild, singe eine Melodie oder tanze zur Musik, wie es dir gefällt. All das ist Ausdruck deiner Seele, die darauf wartet von dir gehört zu werden und sich daran erfreuen wird.

Kommentare

  1. Man kann die Vergangenheit nicht Umschreiben und wenn man es versucht, dann ist es sowas wie Selbstverarsche - auch wenn man es dann angeblich glaubt, das Unterbewusstsein weiß besser bescheid und dem kann man nix vormachen... Vondaher machst du es meiner Meinung nach genau richtig... Bei FreestyleRap zum Beispiel ist es ähnlich wie du es mit deinem Schreiben beschreibst - Es ist gut, wenn man diesen Zugang hat um Belastungen loszuwerden und Kreativität und Kommunikation dadurch fördert. :)

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  2. Ein sehr schöner Blogeintrag. Es freut mich dass dir das Schreiben so guttut. ^^
    Mir hilft Malen, Musik, Natur und Tiere :)

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