Saisonal bedingte Depression (SAD)

Wir alle kennen das, wenn es auf den Spätherbst zugeht, die Tage kürzer werden, wenig Tageslicht, kalte, graue Tage. Das drückt auf die Stimmung. Wir sind, wie die Pflanzen, lichtabhängige Wesen. Nicht umsonst sinkt unser Vitamin-D-Spiegel enorm ab unter den Wintermonaten, wenn wir uns nicht mit Nahrungsergänzungsmitteln wie Vitamin-D-Tropfen oder Tabletten versorgen. Ich habe gemerkt, dass es zwar gegen erhöhte Müdigkeit in der dunkleren Jahreszeit hilft und ich seitdem nicht mehr so anfällig für Infekte bin, aber Vitamin-D-Präparate helfen nicht bei Depression. 

Was ist SAD?

SAD steht für Seasonal Affective Disorder, eine saisonal bedingte Depression. Bis vor ein paar Wochen kannte ich diesen Begriff noch gar nicht. Wie ich darauf gestoßen bin? Indem ich durch YT gescrollt habe und einen Videovorschlag bekam, der sich mit dem Thema beschäftigt. Ist ja interessant, habe ich gedacht. Definitiv bei mir auch ein Thema. Ich erwähnte es ja bereits in meinem vorherigen Blogeintrag "Gefühlte Erinnerungen".

Wie äußert sich diese saisonal bedingte Depression? Bei mir äußert sie sich hauptsächlich dadurch, dass mein Stimmungsbarometer ab November rapide sinkt, um Weihnachten herum einen Tiefpunkt erreicht bis es dann ab mitte Januar wieder stetig aufwärts geht. Ich fühle mich antriebslos, unmotiviert, traurig und möchte am liebsten alleine sein. Ich bin normal ein sehr soziales Wesen aber in der besagten Jahreszeit hab ich am liebsten meine Ruhe und bin nicht wirklich gesellschaftstauglich. Wenn ich es sein muss, strengt mich das sehr an und ich muss mich zusammen reißen, um zu funktionieren. Ich bekomme manchmal regelrechte Fressattacken und esse mehr als sonst, was sonst nicht meine Art ist. Ich achte normalerweise doch ziemlich auf meine Ernährung und versuche mich überwiegend gesund und ausgewogen zu ernähren. Das alles sind jedenfalls auch Anzeichen dafür, dass es sich um SAD handelt.

Sobald das Licht zurückkehrt, sehe ich wieder ein Licht am Ende des Tunnels und mein Stimmungsbarometer steigt. Zwar habe ich im Januar immer noch Einbrüche und manche Tage sind immer noch düster aber tendenziell geht es mir besser und ab Februar hab ich das Gröbste überstanden. Ich bin sehr froh, dass meine SAD "nur" ca. drei Monate andauert. Bei manchen wird es erst im Frühling besser. Trotzdem ist es eine unglaublich schwierige Zeit und ich habe das Gefühl, dass ich die letzten zwei Jahre sehr viel stärker betroffen war, als die Jahre davor. Ich vermute, dass auch private Ereignisse mit hineinspielen, dass meine SAD stärker ausfiel die letzten Jahre aber bei einer Freundin von mir ist es wohl auch mit dem Alter schlimmer geworden. Ich werde also weiter beobachten wie es sich bei mir verhält und bin froh, dass ich aber einen Grund für meinen Stimmungstiefpunkt gefunden habe.

Nun ist die Frage, was sich dagegen machen lässt? Als Lösungsvorschläge werden Lichttherapie, jedes bisschen Tageslicht nutzen, regelmäßige Bewegung (bevorzugt draußen) und Psychotherapie genannt. Ich werde mich in der nächsten Saison weiter heran tasten und nachdem ich das Problem erkannt habe, sehen, was für mich funktioniert. 

SAD im folgenden Video (auf englisch) gut erklärt: What is Seasonal Affective Disorder?

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