Sehnsucht nach mehr Zeit für mich
Das Gefühl ausglaugt zu sein. Leer. Gereizt, weil meine Bedürfnisse fast immer zu kurz kommen. Es gibt keine Ich-Zeit (oder zu neudeutsch: Me-Time). Keine Zeit für mich bzw. nur sehr sehr wenig. Zu wenig für mich. Der Alltag als HSP ist so schon oft anstrengend genug, wenn man allen möglichen Reizen ausgesetzt ist, das Denkrad sich ständig dreht und man froh ist, wenn man nicht ständig für jmd anderen da sein muss. Doch mit Kind und Mann, da bleiben die eigenen Bedürfnisse oft auf der Strecke. Man funktioniert nur noch.
Das höre ich auch immer wieder von anderen Mama-Bloggerinnen. Trotzdem entscheiden wir uns, manchmal vielleicht auch ungeplant, für ein Kind oder mehrere. Es ist ja auch toll ein Kind zu haben! Kinder sind so süß, v.a. wenn sie noch so klein sind! Aber...
Ich höre noch die zwei alten Damen sich im Wartezimmer darüber unterhalten, welches Kindesalter am schönsten ist. Meine ist da gerade ein paar Wochen alt und verhält sich absolut ruhig schlafend im Kinderstuhl (kommt mir wie eine Ewigkeit vor) während ich darauf warte, dass die Krankenschwester uns zur Routineuntersuchung in den Empfang nimmt. Irgendwann einigen sie sich auf 3-5 Jahre. Da sind sie einfach total süß! Ok, meine ist jetzt 3 Jahre. Sie ist auch total süß. Das stimmt schon. Aber gleichzeitig so anstrengend!!! Ihr Tagesrythmus bestimmt meinen und das obwohl ich ganz andere Bedürfnisse mit 37 habe, als sie mit 3. Ist doch klar, dass sich das nicht immer toll anfühlt, oder?
Als Oma hat man da leicht reden...
Dabei habe ich mich schon auf die Zeit gefreut damals, da ich das Stillen und die unruhigen Nächte schon als anstrengend empfand. War es ja auch. Aber irgendwie anders.
Vielleicht hatte ich damals auch noch Reserven. Da fing ja erst alles an. Als die Kleine dann zwei war, sah das schon ganz anders aus. Da fühlte ich mich nicht mehr so frisch. Jetzt geht es eigentlich wieder, wenn nicht ständig diese Krankheiten wären, v.a. Erkältungen! Jeden Monat ein neuer Schnupfen oder Husten. Das nervt und geht auf die Substanz. Die Kleine steckt's meist locker weg. Ein-bis zwei Tage ein bisschen Schnupfen. Dabei verhält sie sich normal wie immer. Einmal hatte sie auch einen Tag Fieber, als wir alle die Grippe hatten, aber nach drei Tagen war sie wieder fit. Wir hatten gut zwei Wochen damit zu tun. Auch hier bin ich getäuscht worden. Ich dachte immer die Kleinen sind arm dran, wenn sie alle möglichen Krankheiten bekommen. Ich fühle mich im Moment ärmer dran, da ich viel länger brauche, um mich von den Krankheiten zu erholen. Anderen Erwachsenen geht es wohl auch so. Ich bin also nicht allein damit aber nützen tut mir das auch nichts. Ernüchterung macht sich breit, dass ich wohl noch einige Jahre regelmäßig in der kalten Jahreszeit (und die ist lang in Schweden) krank sein werde und trotzdem alles irgendwie laufen muss und ich keine Zeit habe mich um mich zu kümmern und einfach ein paar Tage im Bett liegen bleiben kann, bis ich mich wieder fit fühle. Ich werde mich mit kurzen Pausen zufrieden geben müssen, jede kleine Lücke nutzen müssen, um wieder auf den Damm zu kommen.
Mein Fazit. Kinder sind nicht nur süß. Sie verlangen einem als Eltern alles ab, wenn man sich liebevoll um sie kümmern möchte. Eigene Bedürfnisse müssen nach hinten gestellt werden, wobei ein gewisser Egoismus als Selbstschutz erhalten bleiben sollte, damit man nicht irgendwann völlig ausgebrannt in der Ecke liegt.
Heute kann ich verstehen, wenn einer Mutter alles zu viel wird (v.a. allein erziehend) und sie ihren mütterlichen Pflichten, wie es immer so förmlich heißt, aus den unterschiedlichsten Gründen, nicht nachkommen kann.
Ich kann auch verstehen, wenn sich manche Frau bewusst gegen ein Kind entscheidet. Man muss bereit dafür sein und man sollte nur ein Kind bekommen, wenn man sich zumindest bereit dafür fühlt. Dann wird es immer noch anstrengend genug. Fühlt man sich nicht bereit, ist es manchmal besser sich dagegen zu entscheiden, denn ein Kind verändert wirklich alles.
Eltern, die Verwandtschaft haben, die ihnen unter die Arme greifen können, sind klar im Vorteil. Es macht einen ungeheuren Unterschied, ob man jemanden hat, bei dem man das Kind immer mal ein paar Stunden lassen kann. Ist man komplett auf sich alleine gestellt oder müssen sich Elternteile abwechseln, um eine Pause zu haben oder etwas bestimmtes unternehmen zu können, ist das viel schwieriger bzw. oft nicht umsetzbar.
Was???! Die hat doch nur ein Kind! Ich habe drei groß gezogen. Da hatte ich wirklich zu tun!
Woran liegt es, dass ich mich mit einem Kind schon so ausgepumpt fühle?
Ich habe mehrere Vermutungen.
1. Ich bin hochsensibel
2. Ich bin keine 20 mehr, sondern Ende 30
3. Ich habe keine Unterstützung in Form von Großeltern oder anderen Verwandten
Ich glaube, diese Faktoren reichen schon. Später ein Kind zu bekommen, so sehe ich das heute, hat nicht nur Vorteile. Man ist vielleicht mental reifer (obwohl das bei jedem auch sehr unterschiedlich ist, manche fühlen sich mit Anfang 20 schon bereit) aber ich glaube, körperlich steckt man viele Dinge nicht mehr so leicht weg, wie in jüngeren Jahren.
Meine Hochsensibilität hält mich immer in Alarmbereitschaft. Abschalten ist nur schwer möglich. Meine Auszeiten sind extrem wichtig, um ausgeglichen zu sein. Im Moment gibt es davon viel zu wenige. Etwas ändern kann ich daran leider auch nicht. Das bedrückt mich, weil ich keinen Ausweg aus der Situation sehe. Das Einzige, was mich stützt, ist der Gedanke, dass es nicht für immer ist, sie älter wird und irgendwann erwachsen. Doch das liegt im Moment noch in so weiter Ferne für mich, dass mir das nicht wirklich Auftrieb gibt. Der einzige Ausweg, den ich sehe, ist noch mehr Ich-Zeit einzufordern und immer wieder auch etwas für mich zu machen, damit ich auftanken kann und wieder neuen Antrieb bekomme. Damit ich eine gute Mutter sein kann. Damit ich Spaß an der Mutterrolle habe und sie nicht zunehmend als Belastung empfinde.
Ich lese noch einmal meine Artikel "Zeit für mich - als Mutter und HSP" und "Auftanken".
Das höre ich auch immer wieder von anderen Mama-Bloggerinnen. Trotzdem entscheiden wir uns, manchmal vielleicht auch ungeplant, für ein Kind oder mehrere. Es ist ja auch toll ein Kind zu haben! Kinder sind so süß, v.a. wenn sie noch so klein sind! Aber...
Ich höre noch die zwei alten Damen sich im Wartezimmer darüber unterhalten, welches Kindesalter am schönsten ist. Meine ist da gerade ein paar Wochen alt und verhält sich absolut ruhig schlafend im Kinderstuhl (kommt mir wie eine Ewigkeit vor) während ich darauf warte, dass die Krankenschwester uns zur Routineuntersuchung in den Empfang nimmt. Irgendwann einigen sie sich auf 3-5 Jahre. Da sind sie einfach total süß! Ok, meine ist jetzt 3 Jahre. Sie ist auch total süß. Das stimmt schon. Aber gleichzeitig so anstrengend!!! Ihr Tagesrythmus bestimmt meinen und das obwohl ich ganz andere Bedürfnisse mit 37 habe, als sie mit 3. Ist doch klar, dass sich das nicht immer toll anfühlt, oder?
Als Oma hat man da leicht reden...
Dabei habe ich mich schon auf die Zeit gefreut damals, da ich das Stillen und die unruhigen Nächte schon als anstrengend empfand. War es ja auch. Aber irgendwie anders.
Vielleicht hatte ich damals auch noch Reserven. Da fing ja erst alles an. Als die Kleine dann zwei war, sah das schon ganz anders aus. Da fühlte ich mich nicht mehr so frisch. Jetzt geht es eigentlich wieder, wenn nicht ständig diese Krankheiten wären, v.a. Erkältungen! Jeden Monat ein neuer Schnupfen oder Husten. Das nervt und geht auf die Substanz. Die Kleine steckt's meist locker weg. Ein-bis zwei Tage ein bisschen Schnupfen. Dabei verhält sie sich normal wie immer. Einmal hatte sie auch einen Tag Fieber, als wir alle die Grippe hatten, aber nach drei Tagen war sie wieder fit. Wir hatten gut zwei Wochen damit zu tun. Auch hier bin ich getäuscht worden. Ich dachte immer die Kleinen sind arm dran, wenn sie alle möglichen Krankheiten bekommen. Ich fühle mich im Moment ärmer dran, da ich viel länger brauche, um mich von den Krankheiten zu erholen. Anderen Erwachsenen geht es wohl auch so. Ich bin also nicht allein damit aber nützen tut mir das auch nichts. Ernüchterung macht sich breit, dass ich wohl noch einige Jahre regelmäßig in der kalten Jahreszeit (und die ist lang in Schweden) krank sein werde und trotzdem alles irgendwie laufen muss und ich keine Zeit habe mich um mich zu kümmern und einfach ein paar Tage im Bett liegen bleiben kann, bis ich mich wieder fit fühle. Ich werde mich mit kurzen Pausen zufrieden geben müssen, jede kleine Lücke nutzen müssen, um wieder auf den Damm zu kommen.
Mein Fazit. Kinder sind nicht nur süß. Sie verlangen einem als Eltern alles ab, wenn man sich liebevoll um sie kümmern möchte. Eigene Bedürfnisse müssen nach hinten gestellt werden, wobei ein gewisser Egoismus als Selbstschutz erhalten bleiben sollte, damit man nicht irgendwann völlig ausgebrannt in der Ecke liegt.
Heute kann ich verstehen, wenn einer Mutter alles zu viel wird (v.a. allein erziehend) und sie ihren mütterlichen Pflichten, wie es immer so förmlich heißt, aus den unterschiedlichsten Gründen, nicht nachkommen kann.
Ich kann auch verstehen, wenn sich manche Frau bewusst gegen ein Kind entscheidet. Man muss bereit dafür sein und man sollte nur ein Kind bekommen, wenn man sich zumindest bereit dafür fühlt. Dann wird es immer noch anstrengend genug. Fühlt man sich nicht bereit, ist es manchmal besser sich dagegen zu entscheiden, denn ein Kind verändert wirklich alles.
Eltern, die Verwandtschaft haben, die ihnen unter die Arme greifen können, sind klar im Vorteil. Es macht einen ungeheuren Unterschied, ob man jemanden hat, bei dem man das Kind immer mal ein paar Stunden lassen kann. Ist man komplett auf sich alleine gestellt oder müssen sich Elternteile abwechseln, um eine Pause zu haben oder etwas bestimmtes unternehmen zu können, ist das viel schwieriger bzw. oft nicht umsetzbar.
Was???! Die hat doch nur ein Kind! Ich habe drei groß gezogen. Da hatte ich wirklich zu tun!
Woran liegt es, dass ich mich mit einem Kind schon so ausgepumpt fühle?
Ich habe mehrere Vermutungen.
1. Ich bin hochsensibel
2. Ich bin keine 20 mehr, sondern Ende 30
3. Ich habe keine Unterstützung in Form von Großeltern oder anderen Verwandten
Ich glaube, diese Faktoren reichen schon. Später ein Kind zu bekommen, so sehe ich das heute, hat nicht nur Vorteile. Man ist vielleicht mental reifer (obwohl das bei jedem auch sehr unterschiedlich ist, manche fühlen sich mit Anfang 20 schon bereit) aber ich glaube, körperlich steckt man viele Dinge nicht mehr so leicht weg, wie in jüngeren Jahren.
Meine Hochsensibilität hält mich immer in Alarmbereitschaft. Abschalten ist nur schwer möglich. Meine Auszeiten sind extrem wichtig, um ausgeglichen zu sein. Im Moment gibt es davon viel zu wenige. Etwas ändern kann ich daran leider auch nicht. Das bedrückt mich, weil ich keinen Ausweg aus der Situation sehe. Das Einzige, was mich stützt, ist der Gedanke, dass es nicht für immer ist, sie älter wird und irgendwann erwachsen. Doch das liegt im Moment noch in so weiter Ferne für mich, dass mir das nicht wirklich Auftrieb gibt. Der einzige Ausweg, den ich sehe, ist noch mehr Ich-Zeit einzufordern und immer wieder auch etwas für mich zu machen, damit ich auftanken kann und wieder neuen Antrieb bekomme. Damit ich eine gute Mutter sein kann. Damit ich Spaß an der Mutterrolle habe und sie nicht zunehmend als Belastung empfinde.
Ich lese noch einmal meine Artikel "Zeit für mich - als Mutter und HSP" und "Auftanken".